Der Portugieser – leicht und duftig
Ein Portugieser ist ein sehr unkomplizierter Wein. Er ist süffig und frisch. Dadurch eignet er sich auch ganz ausgezeichnet als Schoppenwein. Er hat nicht zu viel Tannin und ist daher auch schon im Frühjahr trinkbar. Auch wenn man nicht unbedingt Weinkenner werden möchte, sollte man diesen Wein einmal probiert haben.
Die Herkunft des Portugiesers
Leider kann man nicht genau sagen, woher der Portugieser stammt, weil es bisher keine eindeutigen Belege gibt. Er kam im 19. Jahrhundert über Österreich nach Deutschland. Der Winzer Johann Philipp Bronner hat sich um die Erhaltungszüchtung des Portugiesers gekümmert. Den Ursprung des Weines vermutet man in Österreich-Ungarn. Während des 19. Jahrhunderts hat der Portugieser viele alte Rebbestände aus Deutschland verdrängt.
Anbau und Ausbau des Portugiesers
Der Portugieser hat sich in Deutschland von seiner Wichtigkeit her hinter dem Spätburgunder und dem Dornfelder auf Platz drei einsortiert. Die gesamte Anbaufläche umfasst 3900 Hektar, ein Anteil an der deutschen Gesamtrebfläche von ungefähr vier Prozent. Regional lassen sich deutliche Schwerpunkte erkennen. Die Pfalz hat zum Beispiel eine Anbaufläche von 2000 Hektar für diesen Wein belegt, in Rheinhessen sind es 1500 Hektar. Seit den 90er Jahren hat sich diese Fläche stabilisiert.
An den Boden stellt der Portugieser keine großen Ansprüche. Schwere und feuchte Böden allerdings sind eher ungeeignet. Selbst Sandböden mit wenigen Nährstoffen machen dem Portugieser keine Probleme. Die Rebe ist besonders wüchsig und auch ertragreich, vorausgesetzt allerdings, dass durch Winterfröste keine Schäden am Rebstock aufgetreten sind. Die früh reifenden Trauben können oft schon als Qualitätswein in der ersten Hälfte des Septembers geerntet werden.
Üblicherweise wird der Traubenmost schnell schon nach einer kurzen Standzeit gekeltert und zum Weißherbst mit hellroter Farbe ausgebaut. Die Rotweine vom Portugieser dagegen sind eher aus einem hellen Rubinrot und gegenüber anderen Rotweinen leichter und mit weniger Alkohol. Er ist ein unkomplizierter Wein. Sein Aroma ist angenehm, sehr vollmundig, süffig aber gleichzeitig auch frisch und eignet sich daher ausgezeichnet als Schoppenwein. Als Rosé wird er bei 9 – 13° C und als Rotwein mit 14 – 16° C serviert. Die richtige Temperatur verstärkt den frischen und erfrischenden Charakter dieses Weines mit seiner belebenden Säure. Der Duft ist verhalten und zeigt Spuren von Roten Johannisbeeren, Erdbeere oder Himbeeren. Auch Sauerkirsche oder ein Pfefferton lassen sich in einigen Weinen erkennen.
Der Portugieser zum Essen
Als Essensbegleiter ist der Portugieser bei vielen unterschiedlichen Gerichten empfehlenswert. Der Weißherbst wird gerne als Sommerwein getrunken. Ein trocken ausgebauter Portugieser passt zu Wildgerichten, zu herzhaftem Rindfleisch, zu leckeren Gratins und auch in die italienische Küche zu Pasta und Pizza. Auch zum Vesper am Abend bei Schinkenbrot oder Käse ist der Portugieser an der richtigen Stelle.
Als Weinerzeuger für den Portugieser sind vor allem das Weingut Lorenz und Söhne an der Nahe, das Weingut Hoch-Kraft in Rheinhessen, die Weingärtnergenossenschaft Dürrenzimmern in Baden-Württemberg und das Weingut Lukas Kesselring in der Pfalz. Wer einen Wein als Geschenk weitergeben möchte, der kann auch von der Dienstleistung Gebrauch machen, sich seine ganz persönlichen Etiketten auf diesen Wein anbringen zu lassen.
Viele Grüße
Detlef Brinkmann
Bildquellenangabe: Marko Greitschus / pixelio.de
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