Dornfelder – ein fruchtiger Wein

Glas Dornfelder

Der Dornfelder ist ein sehr fruchtiger Wein, der sich durch Neuzüchtungen in den letzten 50 Jahren zu einem Rotweinklassiker auf dem deutschen Markt gemausert hat. Kein Wunder, dass die Nachfrage in den vergangenen Jahren ständig angestiegen ist.

Die Geschichte des Dornfelder

Unter den Rotweinsorten ist der Dornfelder eine der erfolgreichsten Neuzüchtungen in Deutschland. Ursprünglich kommt diese Rebe aus Weinsberg in Württemberg. Imanuel Dornfeld gab dort den Anstoß um eine Weinbauschule zu gründen. Züchter des Dornfelder allerdings war August Herold. Er lebte dort bis 1973 und begann 1955 mit dieser heute erfolgreichen Züchtung. Entstanden ist der Dornfelder aus einer Kreuzung von Helfensteiner und der Heroldrebe. Der Helfensteiner wurde aus Frühburgunder und Trollinger gezogen, die Heroldrebe aus Portugieser und Limberger. Weinkenner werden diese Zusammenhänge natürlich kennen.

Der Dornfelder benötigte seine Zeit, ehe er sich bei den Winzern etablieren konnte. Zu Beginn seiner Zeit benutzte man ihn lediglich, um helle Rotweine dunkler zu färben. Er wurde also lediglich als „Deckrotwein“ benutzt. Das wahre Potential dieses Weines hat man aber schnell erkannt und dem Dornfelder die Ehre zuteilwerden lassen, die ihm zustand.

Anbau und Ausbau des Dornfelders

Erst Mitte der siebziger Jahre begann der Dornfelder, sich auf dem Markt und bei den Winzern durchzusetzen. Damals gab es nur 100 Hektar Weinberge mit Dornfelder. Bis heute ist diese Fläche auf 8000 Hektar angestiegen. Das sind immerhin acht Prozent der gesamten Rebfläche in Deutschland. Noch häufiger als der Dornfelder wird nur der Spätburgunder in Deutschland angebaut. Die größten Anbaugebiete liegen in der Pfalz und in Rheinhessen mit jeweils über 3000 Hektar. Allerdings haben auch alle anderen Weinanbaugebiete diese Sorte im Angebot. Die „Classic-Rebsorte“ ist der Dornfelder dabei in der Pfalz, an der Nahe, in Württemberg und Rheinhessen. Die Nachfrage nach diesem Wein ist stetig steigend.

Dornfelder ist eine sehr robuste Rebsorte, die kaum anfällig für Krankheiten ist. Lässt man sie wachsen, wie es ihr gefällt, dann wird man erstaunt sein, welch hohe Erträge man damit erzielen kann. Viele Winter schneiden die Reben aber am Anfang der Reifeperiode zurück. Das deshalb, weil dadurch die Inhaltstoffe auf weniger Trauben verteilt werden müssen und diese damit eine höhere Konzentration erfahren. Da die Früchte lockerbeerig wachsen, sind sie auch von der Fäulnis nicht besonders gefährdet. Der Boden aber ist der Dornfelder Rebe sehr wichtig. Sandige oder steinige Standorte sind nicht der ideale Platz. Frostgefährdete Lagen sollten beim Anbau gemieden werden.

Dornfelder ist vornehmlich ein trockener Rotwein, teilweise wird er allerdings auch halbtrocken ausgebaut. Dabei werden zwei unterschiedliche Stile genutzt für den Ausbau. Die erste Variante sind Weine mit einem sehr intensiven Fruchtaroma. Hier stehen Brombeere, Holunder und Sauerkirschen im Mittelpunkt. Dieser Wein wird jung auf den Markt gebracht. Einen neuen Jahrgang kann man bei bestimmten Winzern auch schon als Primeur kaufen. Besondere Weine werden in Holzfässern (Barrique) ausgebaut. Die Fruchtaromen werden etwas zurückgenommen und dafür die Struktur des Weines und die Gerbstoffe mehr betont. Dieser Dornfelder ist sehr gehaltsvoll, geschmeidig und besonders harmonisch. Die Farbe ist tief dunkelrot. Nur vereinzelt gibt es Sekte aus Dornfelder oder Roséweine.

Gerichte in Kombination mit dem Rotwein.

Alle kräftigen Weine, auch der Dornfelder, sind ideale Weine, um in der kühleren Jahreszeit getrunken zu werden. Sie sollten etwas abgelagert sein. Sehr angenehm schmecken Sie zu einem Kräftigen Braten. Auch Wild oder Käse harmoniert ausgezeichnet mit dem Dornfelder. Für den Sommer dagegen sollte man den Dornfelder noch sehr jung und leicht gekühlt trinken.

Auch als Geschenk eignet sich der Dornfelder gut, denn er ist fast überall beliebt. Ein sehr ausgefallenes Geschenk ist der Wein mit einem ganz privaten und persönlichen Etikett. Dornfelder kann man überall in den Geschäften kaufen. Wer eine gute Sorte möchte, findet bei Winzern wie der Remstalkellerei in Baden-Württemberg, beim Weingut Anselmann in der Pfalz und beim Weingut Reis & Luff in Rheinhessen.

Viele Grüße
Detlef Brinkmann

Bildquellenangabe: Klaus Steves / pixelio.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*