Sekt zum Feiern – wie entsteht er?
Sekt wird normalerweise in einer Sektkellerei hergestellt. Er ist lediglich eine Veredelungsstufe aus dem Wein und wird durch die alkoholische Gärung hergestellt. Die genutzten Weine für die Sektherstellung werden Sektgrundweine genannt. Wichtig ist hierbei, dass diese Weine aus gesunden und reifen Trauben bereitet werden, die eine frische und feine Säure haben. Diese Weine werden aufgrund ihres Säuregehalt bewertet und nicht nach Grad Oechsle. Die Säure des Weines wirkt sich nach der Versektung wie ein Geschmacksverstärker aus. In Verbindung mit der Versanddosage bekommt der Sekt dadurch einen ausbalancierten und vollen Geschmack.
Sektgrundweine werden sehr oft vor der eigentlichen Traubenlese geerntet, da die Säure mit der Reifung immer mehr abnimmt. Wenn die Trauben geerntet sind und der Gärvorgang des Weines abgeschlossen ist, muss der Kellermeister entscheiden, welche Art von Sekt aus diesen Grundweinen gewonnen wird. Soll ein junger, frischer Sekt entstehen, werden umgehend alle Trübstoffe aus dem Wein entfernt und dieser zur Sektherstellung gegeben. Möchte man einen Sekt bekommen, der reif im Geschmack ist, dann darf der Grundwein länger reifen. Dies kommt aber eher sehr selten vor.
Beim Sekt gibt es drei unterschiedliche Herstellungsverfahren. Das ist zum Einen die klassische Flaschengärung. Merkmale dieses Verfahrens sind, dass die zweite Gärung in der Versandflasche stattfindet und die Enthefung findet über den Flaschenhals statt. Das zweite Verfahren ist das Transvasierverfahren. Dieses Verfahren unterscheidet sich im klassischen Verfahren dadurch, dass der Sekt vor der Enthefung in einen Tank oder anderes Großraumbehältnis umgefüllt wird. Die Enthefung erfolgt durch Gegendruck über einen Filter. Ist die Enthefung abgeschlossen, wird der Sekt unter Gegendruck dann in die Versandflasche abgefüllt. Die dritte Möglichkeit bei der Sekterstellung ist die Tankgärung. Das Gärgebinde ist hier noch größer als beim Transvasierverfahren. Hier kann ein installiertes Rührwerk den Gärvorgang noch unterstützen.
Je nachdem, welches Herstellungsverfahren gewählt wurde, dauert das Mindestherstellungsverfahren. Der Sekt aus der Tankgärung darf erst nach sechs Monaten verkauft werden und hat eine Herstellungsdauer von ebenfalls sechs Monaten. Die Herstellungsdauer beim Transvasierverfahren ist neun Monate und der Sekt darf dann auch erst nach neun Monaten verkauft werden. Bei der klassischen Flaschengärung sind ebenfalls neun Monate bis zum Vertrieb zu warten.
Beim Schaumwein dürfen, im Gegensatz zur Weinherstellung, auch verschiedene Weinarten verschnitten werden. Es gibt Schaumweine aus Weißweintrauben oder auch Rotweintrauben, die weiß gekeltert werden, wie Blanc de Noirs oder Rosé-Sekte. Rotweintrauben werden oft aber auch rot gekeltert. Aus einem Gemisch von Rot- und Weißweintrauben entstehen Rotling-Sekte. Schaumweine können durch eine erste Gärung, aber auch erst durch eine zweite Gärung hergestellt werden. Auf einfachen Schaumweinen darf die Art der Herstellung auf dem Etikett nicht vermerkt werden.
Viele Grüße
Detlef Brinkmann
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