Weinbaugebiet Franken
Bereits Goethe wusste einen guten Tropfen aus Franken zu schätzen. Hier findet der Besucher interessante mittelalterliche Städtchen und Orte, aber auch wundervolle, verträumte Landschaften. Ein fast als mediterran geltendes Klima unterstützt seit jeher die alte fränkische Weinkultur. Franken zählt zu den mordernsten Regionen in denen Wein angebaut wird und bringt immer wieder international prämierte Spitzenweine hervor, denen eine moderne Weinarchitektur zugrunde liegt.
Die Rebfläche, die in Franken bewirtschaftet wird, ist 6045 ha groß. 20 Prozent dieser Weinberge sind Steil- oder Terrassenanlagen. Hier gedeihen vor allem Silvaner, aber auch der Müller-Thurgau aus Franken hat einen hervorragenden Ruf. An der Spitze der fränkischen Rotweine stehen der Spätburgunder und die Domina. Die Abfüllung bei 40 Prozent der Weine erfolgt in Bocksbeutel. Der Bocksbeutel ist zugleich Markenzeichen als auch Hinweis auf eine hohe Wein-Qualität.
Die fränkische Landschaft ist vielfältig in den Weinen aber auch in den Böden, auf denen sie gedeihen. In der Gegend um Aschaffenburg ist kristallines Urgestein die Unterlage, vom Spessart bis zum Odenwald dagegen wachsen die Reben auf Buntsandstein. Das Zentrum des Weinbaus liegt um Volkach und Würzburg. Hier prägt vor allem Muschelkalk den Boden. Der Steigerwald dagegen hat vor allem Keuper als Grundlage.
Franken hat ein kontinental geprägtes Klima und dadurch eine jährliche frostfreie Vegetationszeit, die zwischen 160 und 190 Tagen liegt. Mit 1600 bis 1750 Stunden Sonnenschein haben die Reben beste Voraussetzungen zur optimalen Reifung. Die Jahrestemperatur liegt im Schnitt bei 8,5 bis 9° Grad. Als Niederschlagsmenge kann man mit 500 bis 600 mm im Durchschnitt rechnen.
Aufgrund der guten Voraussetzungen gibt es in Franken mehr als 5400 Weinanbaubetriebe. 33 Prozent dieser Winzer haben Rebfläche, die über 0,5 ha hinausgehen. Die besten Lagen in Franken werden mit Homburger Kallmuth, Eschendorfer Lump, mit Rödelsser Küchenmeister, Würzburger Stein, Randeracker Pfülben und Iphöfer Julius-Echter-Berg bezeichnet. Der hauptberufliche Anteil der Winzer liegt bei einem Drittel, der Rest betreibt den Weinbau im Nebenerwerb. 44 Prozent der Weine werden über die 6 Erzeugergemeinschaften vermarktet. Dazu gehören die Winzergemeinschaft Franken eG, der Winzerkeller Sommerach eG, DIVINO Nordheim eG und die Winzergenossenschaft Thüngersheim eG.
Zu den bekanntesten und auch traditionsreichsten Weingütern in Deutschland zählt das Weingut Castell. Weinkenner werden dieses Weingut sicher kennen. Es wurde im Jahr 1224 gegründet und erschloss 1266 die wohl populärsten und exklusivsten Spitzenlagen in Franken. 800 Jahre Weinbauerfahrung fließen hier in Wein und Sekt ein. Dabei ist Castell sehr bemüht, Dynamik, Tradition und Fortschritt auch in den Weinen in Einklang zu bringen. Dabei wird der stets hohe Qualitätsanspruch nicht aus den Augen verloren. 50 Prozent der Weine, die auf 70 ha des Weingut Castell angebaut werden, sind Silvaner. Natürlich finden sich bei der großen Weinauswahl auch trockene Weine, die von Castell gefördert werden, um weitere fränkische Unikate zu erhalten.
Ein weiteres bekanntes Weingut in Franken ist das Weingut Patrizierhof. Das früher unter dem Namen Weingut Grebner geführte Unternehmen hat den Sitz in Großlangheim und ist in besonders historischen Gebäuden untergebracht. 1984 entschloss sich Familie Grebner, in die Selbstvermarktung zu gehen und gab die Zusammenarbeit mit der Genossenschaft auf. Auf 1,5 Hektar wurden danach die ersten Erträge ausgebaut. Nach und nach wurde Land dazugekauft und so kann heute auf 2,5 Hektar Rebfläche gewirtschaftet werden. Die Weine wurden immer gefragter und daher konnte das Weingut 1987 auf den Vollerwerb umstellen. Da die Fläche bei weitem nicht mehr ausreichte, kaufte Familie Gebner im Jahr 1993 den Patrizierhof, baute ihn wieder auf und aus und konnte 1994 den ersten Wein vom Weingut Patrizierhof feiern. 1997 wurde der angrenzende Weingasthof eröffnet, der einen guten Zulauf verzeichnen kann. Besondere Weine, typische fränkische Gerichte und gesellige Runden laden zu einem Besuch ein.
Viele Grüße
Detlef Brinkmann
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