Weinbaugebiet Hessische Bergstraße

Der Weinbau an der Hessischen Bergstraße wird im 8. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt. Das Reichskloster Lorsch hat damals die ersten Reben angebaut. Erst im Jahr 1971 wurde das Anbaugebiet „Hessische Bergstraße“ als selbständiges Weinbaugebiet anerkannt und ist das kleinste Weinbaugebiet in Deutschland. Dieses Gebiet wird in weitere zwei Bereiche unterteilt. Der Bereich „Starkenburg“ wird von den Orten Alsbach, Bensheim, Heppenheim und Zwingenberg abgedeckt. Die „Odenwälder Weininsel“ dagegen besteht aus Groß-Umstadt und Roßdorf.

Die Hessische Bergstraße besteht aus 440 ha Rebfläche. Dort werden 80 Prozent Weißweine und 20 Prozent hochwertige Rotweine angebaut. Allein der Riesling belegt dabei eine Fläche von 51 Prozent. Vom Grauburgunder werden 9, vom Weißburgunder und Müller-Thurgau 8 und vom Silvaner 4 Prozent Anbaufläche belegt. Der Rest wird für Spätburgunder (18%), Dornfelder, Saint Laurent und andere Sorten genutzt. Weinkenner lieben vor allem die Spezialitäten wie Gewürztraminer, Cabernet Sauvignon, Merlot und Chardonnay, die auf kleineren Flächen kultiviert werden und immer wieder für Begeisterung bei den Weintrinkern sorgen.

Auch an der „Hessischen Bergstraße“ sind unterschiedliche Böden anzutreffen, auf denen auch besondere Weine gedeihen können. Um Auerbach, Bensheim und Zwingenberg findet man vorwiegend Granitverwitterungsböden. Heppenheim dagegen verfügt über Löss und Buntsandstein. Quarzporphyr, Basaltböden, kristalline Schieferböden sowie warme Löss- und Sandböden geben dem Wein von der Hessischen Bergstraße eine filigrane und feinfruchtige Blume. Die Rotweine sind als fruchtig und sehr voluminös bei den Weinliebhabern bekannt.

Das Klima an der Bergstraße gilt als frühlingshaft. Die Berge des Odenwaldes bieten einen guten Schutz gegen kalte und feuchte Winde. So kann die Frühlingssonne schon viel früher ihre Wirkung zeigen als in anderen Gebieten in Deutschland. Der Jahresdurchschnitt bei den Temperaturen liegt bei 11 Grad. 1700 Sonnenstunden jährlich sowie eine Niederschlagsmenge von 720 mm schaffen ausgezeichnete Voraussetzungen für Spitzenweine. Durch die lange Vegetationszeit entstehen auch ausgezeichnete Qualitäts- und Prädikatsweine.

Der größte Weinproduzent an der Hessischen Bergstraße ist die Bergsträsser Winzer eG. Sie besteht aus ungefähr 600 Weinerzeugern und Hobby-Winzern und bewirtschaftet damit über die Hälfte der kompletten Rebfläche. Die Winzer, die ihren Wein selbst vermarkten, haben ihrem Weingut meist auch Straußenwirtschaften oder Gutsschänken angeschlossen, die immer gut besucht sind.

Die Weinmanufaktur Montana ist einer der bekanntesten Winzer an der Hessischen Bergstraße. Sie bietet besondere Weine und lagert vor allem Riesling, Rivaner und Silvaner in den Kellern. Die Weinmanufaktur ist einen Besuch wert, denn sie ist nicht nur ein Weingut, sondern betreibt daneben eine Vinothek, in der alle Sorten zur Verkostung bereitstehen. Im angrenzenden Restaurant passen die Weine ausgezeichnet zur hessischen Küche und bieten eine entspannte Atmosphäre für die Besucher.

Bereits 2009 konnte die Weinmanufaktur Montana erste hohe Auszeichnungen entgegennehmen. Weinseminare oder auch ganz exklusive Weinproben, bei denen besondere Weine ausgeschenkt werden, ziehen viele Weinliebhaber und Weinkenner an. Weine der Weinmanufaktur zeichnen sich durch eine fruchtige Frische mit einem sehr ausgewogenen Säuregehalt aus. Weinkenner werden immer wieder zu diesen Weinen förmlich hingezogen. Selbst der Bundespräsident weiß die Weine der Manufaktur zu schätzen.

Auch als Ausflugsziel bietet sich die Hessische Bergstraße an. Ob zum Wandern oder für eine Radtour, die kleine aber entzückende Weinlandschaft ist ein beliebtes Ziel und erstreckt sich entlang der 80 Kilometer langen Bergstraße.

Viele Grüße
Detlef Brinkmann

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